Der 1. Solarverband Costa Ricas: ACESOLAR

In San José besuchen wir als nächstes ACESOLAR, den ersten Solarverband Costa Ricas. Bereits 1990 gab es eine akademische Solarinitiative, 2009 ist dann die jetzige Organisation aus einem Projekt der Deutschen Energieagentur DENA mit der technischen Universität Costa Rica und der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GIZ entstanden, die alle Akteure im Land zusammenbringen will. Der Verband finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge von Unternehmen und Privatpersonen, sowie Veranstaltungen. 

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Sonne satt: Die Einstrahlungswerte in Costa Rica müssten Solarenergie sofort rentabel machen.

Die Deutsche Geschäftsführerin Katja Frick berichtet von den Schwierigkeiten der Solarenergie in einem so sonnigen Land wie Costa Rica: Das Monopol für Energieerzeugung und -Distribution liegt bei der staatlichen Organisation ICE. Nur 15% der Energieerzeugung dürfen aus privaten Strukturen stammen. Über 90% der elektrischen Energie in Costa Rica speist sich aus Erneuerbaren Quellen. Solarenergie ist aber noch unterrepräsentiert. Der Anteil liegt bei unter 1%, denn bisher gibt es nur ein 1MW-Projekt, das von Japanern gespendet wurde. Eine Einspeisevergütung gibt es in Costa Rica nicht. Demnächst könnte sich etwas bewegen: ICE hat inzwischen Angebote über 500MW inklusive Machbarkeitsstudien vorliegen, die Umsetzung ist ab 2014 vorgesehen. 
Das Gesetz fordert, dass 10% der Dächer bis 2020 mit Solarthermie ausgestattet werden sollen, Kontrollmechanismen fehlen aber. Auch fehlen zuverlässige grüne Kreditlinien noch, weil die meisten Banker einfach zu wenig über die Chancen und Potenziale von Solarenergie wissen. Der Verband bietet hierfür Seminare an, um aufzuklären, denn die Chancen sind, um in Banker-Sprache zu sprechen, attraktiv: 1500-2100 kWh/m2 solare globale Einstrahlungswerte (allerdings liegen diese in der Regenzeit bei nur etwa 20% davon). Zum Vergleich: In Deutschland liegen die Strahlungswerte bei max. 1300kWh/m2. Insofern müsste Solarenergie hier sofort rentabel sein.

Wie sieht es in der Region Zentralamerika aus? El Salvador und Honduras bieten eine Einspeisevergütung, Nicaragua hat viel Windkraft installiert. Costa Rica ist das einzige Land, das so einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien hat, hat aber auch die höchsten Strompreise: Die Administrationskosten sind stark gestiegen, weil der öffentliche Sektor mit ineffizienter Personalstruktur und hohen Zusatzgehältern arbeitet. Erschreckendes Beispiel: Es gab den Fall von einem Wachmann, der nachts ein Kraftwerk bewacht: Grundgehalt: 1000 US-$ pro Monat, mit allen Zusätzen aber 6000 US-$…

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